Bezirksliga West, 26. Spieltag: FC Roland Wedel I – SV Rugenbergen II 5:2 (1:2)
Im heutigen Spiel der Bezirksliga West konnte sich unsere Ligamannschaft gegen den Tabellenfünfzehnten Rugenbergen und damit gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf mit 5:2 durchsetzen. Ein wichtiger Dreier in einem sogenannten 6-Punkte-Spiel.
Spielbericht
Am heutigen Sonntag herrschten Temperaturen um die 20 °C bei einer leichten Brise. Das angesagte Gewitter blieb zudem fern. Beste Fußballbedingungen also, nur der Rasen im Elbestadion war noch immer holprig und damit schwer bespielbar. Dieser Untergrund sollte im Laufe der Partie auch noch eine Rolle spielen.
Wir begannen das Spiel und setzten bereits nach 20 Sekunden eine Duftmarke. Josip Dilber versuchte es mit einem Fernschuss, doch der Ball ging weit über das Tor von Rugenbergen in die Wicken.
Im Anschluss folgte die erste Großchance für die Gäste. Rugenbergens Nr. 9 Sulayman Dampha kam von halblinks aus 10 Metern zum Abschluss. Sein Schuss ging jedoch knapp am langen Pfosten vorbei.
Fußballerische Magerkost
Die nächsten Minuten waren auch wegen der Platzverhältnisse fußballerische Magerkost: viele Fehlpässe und Ballverluste auf beiden Seiten. Bis erneut SVRs Nr. 9 im Roländer Strafraum an den Ball kam und sofort wurde es wieder gefährlich. Dampha brachte den Ball vom rechten Fünfereck flach und hart in die Mitte. Glücklicherweise konnten wir den Abschluss zur Ecke klären. Dies war bereits die zweite Großchance für die Gäste mit erneuter Beteiligung der Nummer 9. Die darauffolgende Ecke führte dann zu einem zweifelhaften Handspiel von Rolands Michi Claußen. Dieser versuchte zwar den Arm wegzuziehen, bekam den Ball jedoch aus kurzer Distanz an die Hand und der Schiri entschied sofort auf Strafstoß für die Gäste. SVR-Kapitän Fabian Fritzsche ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelt zum 0:1 Führungstreffer für Rugenbergen (7‘). Nach den zwei vergebenen Großchancen war die Gästeführung zu diesem Zeitpunkt verdient.
Nach zehn Minuten setzte Josip Dilber ein Solo von der Mittellinie an. Sein Schuss vom 16er wurde jedoch abgeblockt (10‘). Nur drei Minuten später versuchte es Henne Ramcke mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Dieser wurde allerdings abgefälscht und ging knapp am rechten Pfosten vorbei (13‘).
In der 19. Spielminute erhielten wir einen Freistoß, etwa 25 m vor dem Rugenbergener Kasten. Burak Bayram versuchte es direkt, doch sein Fernschuss ging links am Pfosten vorbei. Dann folgte endlich die erste Großchance für den FCR. Tim Dreschniol spielte einen langen Ball von der Mittellinie in die Spitze. Hakan Celik setzte sich im Sprintduell gegen seinen Gegenspieler durch und kam kurz vor dem SVR-Torhüter an den Ball. Er versuchte ihn vorbeizulegen, doch der Keeper kam noch dran und klärte zur Ecke, welche anschließend nichts einbrachte.
Rugenbergen am Drücker
Die nächsten zwei Torchancen gingen wieder auf das Konto der Gäste aus Rugenbergen. Nach einer Ecke von rechts gewannen sie das Kopfballduell am langen Pfosten, doch der Ball ging am Roland-Tor vorbei (24‘). Nur kurze Zeit später war es SVRs schnelle Nummer 9, die auf Linksaußen gefoult wurde. Die anschließende Freistoß-Flanke ging jedoch übers Tor (26‘).
In der 28. Spielminute kam der FCR zu seiner nächsten guten Torgelegenheit. Vorangegangen war ein Einwurf von der linken Seite, der zur Flanke mutierte. Roland-Stürmer Hakan Celik köpfte den Ball direkt aufs Tor. Sein Abschluss wurde zu einer Bogenlampe, aber SVR-Keeper Enrico Carl konnte gerade noch klären.
Knapp fünf Minuten später erzielte der pfeilschnelle Sulayman Dampha den nächsten Treffer für Rugenbergen. Vorausgegangen war ein Rückpass auf unseren Keeper Kadir Katran. Dieser wurde allerdings durch Rugenbergens Dampha bedrängt. Hinzu kam, dass Kadir der Ball bei der Annahme zu weit vom Fuß sprang. Der SVR-Stürmer nutzte seine Schnelligkeit aus, kam vor Kadir an den Ball und musste lediglich aufs leere Tor zum 0:2 einschieben (32 ‘).
Rolands Aufholjagd
Wie gut, dass wir diesen Zwei-Tore-Rückstand wenig später korrigieren konnten. Nach einem Foulspiel entschied der Unparteiische ca. 22 m vor dem SVR-Tor auf Freistoß für Roland. Josip Dilber trat an und versenkte den Ball knallhart ins linke Eck zum 1:2 Anschlusstreffer (34‘).
In der 41. Spielminute folgte die nächste Großchance für Roland. Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite spielte Burak Bayram Yannik Kurowski frei. Dieser drang, bedrängt von seinem Gegenspieler, in den gegnerischen Strafraum ein. Der Gästekeeper konnte seinen Flachschuss jedoch abwehren.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit versuchte es nochmals Josip Dilber mit einem hohen Ball von der linken Seite. SVR-Keeper Carl reckte sich und konnte den Ball aus der Luft pflücken.
Ein Unentschieden wäre zu diesem Zeitpunkt gerecht gewesen, doch der bis dato gute, obgleich etwas kleinlich pfeifende Schiedsrichter beendete den ersten Durchgang.
Beste Bedingungen beim Spiel FCR 1. – SVR 2. am 22.04.2018
Halbzeitstand 1:2
Trainer Obloch reagierte und stellte zur Halbzeit um. Er nahm den angeschlagenen Cüneyt Palaz vom Feld und brachte den lang gewachsenen Baris Ayik (46‘). Diese Umstellung brachte sofort mehr Stabilität in der Defensive und mehr Optionen in der Offensive.
Bereits in der 49. Spielminute schlug Burak Bayram einen Eckball von rechts. Den anschließenden Kopfball konnte die Rugenbergener Defensive klären. Wenig später wurde der eingewechselte Baris Ayik im Sechzehner angespielt und am Eck von den Beinen geholt. Ein klarer Regelverstoß, den der Schiedsrichter umgehend mit einem Elfmeter ahndete. Kapitän Bayram ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte sicher zum verdienten 2:2 Ausgleichstreffer (53‘).
Nun hatten die Roländer Oberwasser und wollten mehr. Nur wenige Minuten später war es erneut Baris Ayik, der vom rechten 16er-Rand abzog. Sein Schuss ging zwar weit am Tor vorbei, doch wurde er beim Schuss von seinem Gegenspieler umgeholzt. Der Schiri entschied sofort auf Freistoß, welcher erneut 22 m vor dem Tor und damit erneut in Reichweite für Josip Dilber lag. Und so war es auch wieder Dilber, der mit seinem zweiten direkten Freistoßtreffer das 3:2 erzielte (59‘)!
Spiel gedreht
Nun schien es, als wenn die Moral der Gäste gebrochen war. Roland dagegen spielte nun wie im Rausch und produzierte Torchancen wie am Fließband. Insbesondere Doppeltorschütze Josip Dilber sowie Baris Ayik schalteten noch einen Gang hoch. So war es Dilber, der sich in der 62. Minute im Mittelfeld schön auf Linksaußen durchsetzte und Yannik Kurowski auf die Reise schickte. Dessen Schuss aus spitzem Winkel konnte der SVR-Torwart Enrico Carl parieren. Die anschließende Ecke ging ins Aus.
Kurz darauf folgte der wohl schönste Spielzug des gesamten Spiels. Baris Ayik leitete im Mittelfeld ein und spielte mit viel Übersicht Josip Dilber auf Linksaußen frei. Der drang mit hohem Tempo in Rugenbergens 16er ein und legte quer zurück auf Baris. Dieser musste nur noch einschieben und vollendete diesen Bilderbuch-Spielzug zum 4:2 (66‘).
In den folgenden Minuten war es immer wieder die Rolandmannschaft, die eine Chance nach der anderen kreierte. Natürlich waren die emsigen Josip Dilber (71‘) und Baris Ayik (72‘) zumeist beteiligt.
In der 73. Minute nahm Trainer Obloch Hakan Celik aus dem Spiel und wechselte Umut Can Bayram ein. Wenig später kamen die Gäste mal wieder zu einem Torabschluss. Nach einem Freistoß von der rechten Seite konnten wir zunächst klären, doch der SVR kam zum Abschluss aus der zweiten Reihe. Der Schuss ging jedoch deutlich über den Kasten (75‘).
Roland in Unterzahl
Sekunden später stellte der Schiedsrichter unseren Kapitän mit der gelb/rote Karte vom Platz. Er ahndete ein mehr oder minder harmloses Foulspiel im Mittelfeld. In Anbetracht der Tatsache, dass dies erst Buraks zweites Foulspiel in der Partie war, stellt dies eine harte, jedoch vertretbare Entscheidung des Schiedsrichters dar, da Burak den Fuß draufhielt.
Der Platzverweis schien den Gästen noch einmal Aufwind zu geben. In den folgenden Minuten konnten sie einige Flanken in den Roland-Strafraum schlagen, doch bis auf einen Abschluss in der 81. Minute kam nichts Nennenswertes dabei heraus.
Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit folgten dann noch einmal zwei Großchancen: Zunächst für den FCR, als Yannik Kurowski von rechts in den Strafraum flankte. Abwehr und Torwart waren bereits geschlagen und Josip Dilber musste nur noch irgendein Körperteil in den Ball halten, um einen Hattrick zu schnüren. Freistehend aus einem Meter Entfernung entschied er sich für den Kopf, doch sein Kopfball ging am leeren Tor vorbei. Dies hätte das 5:2 sein müssen (87‘)! Nur eine Minute später konterte Rugenbergen und es ist nicht klar, ob der Spieler von der Mittellinie bewusst aufs Tor schoss oder ob es ein Klärungsversuch war. Egal, der vorgerückte Kadir Katran wurde überspielt, rannte zurück und sprang letztendlich gemeinsam mit dem Ball an den Pfosten (88‘). So blieb es beim 4:2.
In der 95. Spielminute gab es noch einmal Freistoß für den FCR. Henne Ramcke brachte den Ball hoch in den Strafraum, wo sich Baris Ayik wuchtig durchsetze und per Kopf zum 5:2 Endstand einnetzte (90‘+5). Ein schöner Doppelpack, mit dem sich Ayik für weitere Auftritte in der Liga empfahl.
Fazit
Nach einem holprigen Start und fußballerischer Magerkost konnten wir einen 0:2 Rückstand in einen deutlichen 5:2 Sieg drehen. Unsere Mannschaft bewies heute gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf tolle Moral und taktische Flexibilität.
So wie zunächst der Rückstand in Ordnung ging, geht am Ende der Heimsieg in Ordnung. Auch in dieser Höhe. Somit konnten wir Rugenbergen 3 weitere Punkte in der Tabelle enteilen, anstatt sie um drei Punkte herankommen zu lassen. Daher war dies heute ein wichtiger Sieg in einem 6-Punkte-Spiel!
Uns fehlen nun nur noch drei Punkte und der Abstieg sollte keine Thema mehr sein. Diese können wir bereits in zwei Tagen am 24.04. im Nachholspiel zum 20. Spieltag gegen den 1. FC Quickborn holen. Anpfiff ist bereits um 18:30 im Elbestadion in Wedel.
Wir bedanken uns bei unserer Alten, der Senioren sowie der Zweiten, welche uns heute allesamt mit Spielern unterstützt haben. Das ist gutes Vereinsleben. So können wir gemeinsam erfolgreich sein.
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